Schieferhöhle | © T. Biersch

Schieferhöhlen - Layekaul

Rhein-Mosel-Str. 45, 56281 Emmelshausen

Eindrucksvolle Schieferhöhlen am Wanderweg. (Innenraum nicht begehbar)

LAYEKAUL

Sie sind im wildromantischen Tal der Patelsbach angekommen.
Es wurde auch „Zittertal" genannt, denn hier handelt es sich um einen geschichtsträchtigen Ort des Dorfes Karbach.
Die beiden Schieferhöhlen dienten im Krieg einem Teil der Bewohner als Zuflucht und Schutz.
Rembayer Gisela, damals 10 Jahre alt, konnte uns noch einiges
aus dieser Zeit erzählen: Nachdem an Weihnachten 1944 bereits
14 Wohnhäuser und 16 Wirtschaftsgebäude durch Brand- und Sprengbomben zerstört worden waren, folgte ein weiterer schlimmer Bombenangriff Anfang März 1945. Die Familien, die sich nicht in ihrem eigenen Kellerbunker schützen konnten, flüchteten entweder nach Angsthausen an der Kieselay oder hierhin ins Zittertal.
Die obere Layekaul war der größere der beiden Stollen und bot vielen Familien Schutz. Bei Fliegerangriffen liefen natürlich alle in die Stollen. Dort war es dann so voll, dass die Hinteren kaum noch Luft bekamen.
Auch nachts war es sehr eng, die Kinder schliefen in behelfsmäßig gebauten Stockbetten übereinander.
Zwischen den Bombenangriffen hielt man sich großteils außerhalb der Höhlen auf. Die Männer und Frauen hatten einen Vorbau mit Planen und Brettern gebaut, in dem man zusammensaß und auch gemeinsam kochte. Der März 1945 war so mild und trocken, dass man in ruhigen Nächten sogar draußen schlief. Wäsche wurde im Bach gewaschen, der damals noch viel mehr Wasser führte. Etwas weiter hinauf an der Patelsbach entlang befand sich noch ein Stollen, der zur Grube Prinzenstein gehörte und in dem man sich geschützt waschen konnte.
Die einzige große Freude der Kinder war es, mit einer alten Leiter durch das Laub die Berge hinunterzurutschen. Dabei wurde so mancher Baum mitgenommen. Die Kinder teilten sich die wenigen Puppen zum Spielen und bastelten Kleider aus alten Lumpen. Nach einigen Wochen der Besatzung kehrten die Bewohner wieder nach Karbach zurück und begannen mit dem Wiederaufbau.
In beiden Stollen der Layekaul wurden früher Steine zum Hausbau gebrochen und abgebaut. Unser ältester Dorfbewohner Kapps Viktor erzählt noch heute, dass ein findiger Bürger die Layekaul wieder in Betrieb nehmen wollte und einige Männer, eingeschlossen ihn selbst, abends in der Kneipe anheuerte, um dort wieder zu arbeiten und Schiefer zu brechen. Das Projekt wurde jedoch schnell wieder aufgegeben und seinen Lohn dafür hat er bis heute nicht bekommen.
Ein Stück unterhalb dieser Layekaul finden Sie eine Liegebank, auch Sinnesbank genannt, auf der man herrlich entspannen kann. Durch die ruhige Waldatmosphäre können Sie Ihre Energiereserven für die nächste steile Etappe auftanken.
Beim Aufstieg zur Schutzhütte Rheinblick passieren Sie zuerst die obere Layekaul. Diese ist mittlerweile eingestürzt, aber allein der verwunschen wirkende Vorplatz des Stollens ist es wert, besichtigt zu werden.

Genießen Sie die Natur!



Bitte betreten
Sie nicht die Stollen,
es können sich jederzeit Schieferplatten lösen.
Eltern haften für Ihre Kinder.

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