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Pfalzfelder Obelisk/Flammensäule
***** Pfalzfeld
Flammensäule
Die Pfalzfelder Säule (auch Flammensäule) ist eine keltische Stele aus Sandstein, die vermutlich ursprünglich als Kultsäule auf einem Grabhügel diente. Sie wird der Latènezeit zugeordnet und entstand im 4. vorchristlichen Jahrhundert. In der Nähe des Fundortes Pfalzfeld (Hunsrück) sind einige Hügelgräber bekannt, aber eine genaue Zuordnung kann nicht mehr getroffen werden.
Erhalten ist nur noch der 1,48 m hohe untere Teil einer ursprünglich vermutlich etwa 3,50 m hohen Stele aus einem Sandsteinblock. Im Mittelfeld ist jeweils ein maskenartiger Menschenkopf mit großen Augen zu sehen, der auf der Stirn ein dreifaches Blatt, Augenbrauen und ein Horizontalband trägt sowie einen sogenannten Palmettenbart, bei dem es sich, wie eine ähnliche Statue vom Glauberg vermuten lässt, um den stilisierten Schmuckanhänger eines Halsrings (torques) handeln könnte. Der Kopf wird von zwei blasenförmigen Teilen einer keltischen Blattkrone überragt. Vielleicht handelt es sich um Mistelblätter. Die heilige Mistel vermochte, alle Krankheiten zu heilen und Unfruchtbarkeit bei Mensch und Tier zu beheben. Sie stärkte also alle Lebens- und Wachstumskräfte. Diese Form der Mistelblätter begegnet auch auf der Henkelfigur der Kanne von Waldalgesheim. Der Kopf nimmt damit eine hervorragende Stellung auf der Säule ein und zeigt die besondere Bedeutung des menschlichen Kopfes bei den Kelten: Der Kopf war für sie der Mittelpunkt des Seins.
Historische Abbildungen und Beschreibungen lassen erkennen, dass die Stele vermutlich am oberen Ende eine weitere (vollplastische und doppelte?) Kopfdarstellung aufwies und auf einem runden Schaft saß.
Die Pfalzfelder Säule hat wohl als Bekrönung eines Hügelgrabes gedient. Mit ihren vier verzierten, plastischen Seiten gehört sie zu den wichtigsten Beispielen der frühkeltischen Kunst. Die Zopf-, Spiral- und Maskendarstellungen und die Verbindung von Menschengesicht und Phallusform zeigen Verbindungen zum norditalisch-etruskischen Raum und hatten unheilabwehrenden und schützenden Charakter für den sozial hochstehenden Bestatteten.