18. Von Mühle zu Mühle im Baybachtal Weinsmühle
56283 Gondershausen
An vielen Windungen schlängelt sich der Bach dahin, teilweisedurch so enge Schluchten, dass man über die Höhe kletternd ausweichen oder gar über Felsgestein steigen muss. Ständig neue Ein- und Ausblicke in das durchweg im Wald gelegene Bachtal mit seinen steilen Hängen überraschen den Wanderer.
Die Weinsmühle befindet sich direkt am Wanderweg Baybachtal. In unmittelbarer Nähre befindet sich ein Wehr.
Die Weinsmühle
Die beiden vorherigen Mühlen waren an ziemlich düsteren, lichtarmen Stellen angelegt, und so verlassen wir fröstelnd diese dunklen Orte und sind regelrecht erleichtert, als wir zehn Minuten später das sonnendurchflutete Anwesen der einstigen Weinsmühle erreichen. Auch hier finden wir das ehe-malige Wohn- und Mühlengebäude nur noch in den Grund-mauern. Deutlich sieht man noch den Graben des Mühlen-deichs, durch den das Wasser auf das Mühlrad lief. Ein Ne-bengebäude von dieser Mühle ist noch erhalten und wird allem Anschein nach zur Freizeit-gestaltung genutzt.
Der letzte Bewohner der Mühle war Ernst Wein (1868-1959), der so herrlich alte Geschichten erzäh-len konnte.
Sein ganzer Stolz war die mit dem Wasserrad ange-triebene Dreschma-schine. Von seiner älteren Schwester wird berichtet, dass sie in ihrem ganzen Leben nicht weiter aus der Mühle herausgekommen war als höchstens mal bis nach Gondershausen in die Kirche.
Das Mühlenwehr, das etwa 200 Meter oberhalb der Weinsmühle aufgestaut war und noch deutlich zu erkennen ist, diente einst den Bauern von Gondershausen als "Schafkümpel" (Tümpel, Teich), in den von Zeit zu Zeit die Schafe hinein getrieben und gewaschen wurden, damit die Wolle beim Scheren nicht allzu sehr ver-schmutzt war. Später nutzte die Jugend des Dorfes den Teich als Bade- und Schwimmgelegenheit.
Unterhalb der Weinsmühle, wo der "Waldecker Wanderweg" von Heyweiler herunter führt, ist das Gelände durch vorspringende Felsen so verwinkelt, dass wir über drei Holzstege mehrmals die Seiten wechseln müssen und nur über schmale, teilweise steile Pfädchen weiterkommen. Und dann gelangen wir in ein naturbelassenes Waldstück, in dessen Unwegsamkeit der Betrieb eines Wirtschaftswaldes nicht möglich war. In einem Steilhang wachsen mächtige, wohl 150 Jahre alte Buchen. Sie sind sehr abgängig, einige hat der Sturm schon umgeworfen, bei anderen sind die starken Äste eingebrochen, nur noch ihre kahlen Stümpfe ragen zum Himmel. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann auch bei ihnen die Wurzeln abgefault sind und sie in den Hang abstürzen. Aber die Natur regelt sich selbst und sorgt für neuen Bewuchs. Schon wachsen jede Menge junger Bäumchen nach, die bald wieder für eine dichte Bewaldung sorgen werden.
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Die beiden vorherigen Mühlen waren an ziemlich düsteren, lichtarmen Stellen angelegt, und so verlassen wir fröstelnd diese dunklen Orte und sind regelrecht erleichtert, als wir zehn Minuten später das sonnendurchflutete Anwesen der einstigen Weinsmühle erreichen. Auch hier finden wir das ehe-malige Wohn- und Mühlengebäude nur noch in den Grund-mauern. Deutlich sieht man noch den Graben des Mühlen-deichs, durch den das Wasser auf das Mühlrad lief. Ein Ne-bengebäude von dieser Mühle ist noch erhalten und wird allem Anschein nach zur Freizeit-gestaltung genutzt.
Der letzte Bewohner der Mühle war Ernst Wein (1868-1959), der so herrlich alte Geschichten erzäh-len konnte.
Sein ganzer Stolz war die mit dem Wasserrad ange-triebene Dreschma-schine. Von seiner älteren Schwester wird berichtet, dass sie in ihrem ganzen Leben nicht weiter aus der Mühle herausgekommen war als höchstens mal bis nach Gondershausen in die Kirche.
Das Mühlenwehr, das etwa 200 Meter oberhalb der Weinsmühle aufgestaut war und noch deutlich zu erkennen ist, diente einst den Bauern von Gondershausen als "Schafkümpel" (Tümpel, Teich), in den von Zeit zu Zeit die Schafe hinein getrieben und gewaschen wurden, damit die Wolle beim Scheren nicht allzu sehr ver-schmutzt war. Später nutzte die Jugend des Dorfes den Teich als Bade- und Schwimmgelegenheit.
Unterhalb der Weinsmühle, wo der "Waldecker Wanderweg" von Heyweiler herunter führt, ist das Gelände durch vorspringende Felsen so verwinkelt, dass wir über drei Holzstege mehrmals die Seiten wechseln müssen und nur über schmale, teilweise steile Pfädchen weiterkommen. Und dann gelangen wir in ein naturbelassenes Waldstück, in dessen Unwegsamkeit der Betrieb eines Wirtschaftswaldes nicht möglich war. In einem Steilhang wachsen mächtige, wohl 150 Jahre alte Buchen. Sie sind sehr abgängig, einige hat der Sturm schon umgeworfen, bei anderen sind die starken Äste eingebrochen, nur noch ihre kahlen Stümpfe ragen zum Himmel. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann auch bei ihnen die Wurzeln abgefault sind und sie in den Hang abstürzen. Aber die Natur regelt sich selbst und sorgt für neuen Bewuchs. Schon wachsen jede Menge junger Bäumchen nach, die bald wieder für eine dichte Bewaldung sorgen werden.